Die Stadt Krupka und ihre Kirchen

Die heutige Stadt Krupka/Graupen mit ca. 13.000 Einwohnern besteht aus den beiden Hauptstadtteilen Bohosudov/Mariaschein und Krupka/Graupen. Engverbunden ist die Geschichte der Stadt, deren ersten Erwähnung aus dem 12 Jahrhundert stammt, mit dem Zinnbergbau. Der Stadtteil Krupka/Graupen ist der höher gelegene Stadtteil mit den Kirchen Heilig Geist und Maria Himmelfahrt und der Kapelle der Heiligen Anna. Diese drei Kirchen, sowie die Kapelle des Heiligen Wolfgangs am Mückentürmchen sind im Besitz der Stadt Krupka. Unsere Kirchengemeinde nutzt die Basilika im Stadtteil Bohosudov/Mariaschein. In diesem Teil der Stadt finden Sie auch das Rathaus und die Touristen Information

Die Basilika der Sieben Schmerzen Mariens

Die Geschichte der Basilika beginnt während der Hussiten Kriege im 15. Jahrhundert. Laut einer Sage versteckten sich Ordensschwestern, nachdem ihr Kloster in Schwarz niedergebrannt wurde, in den Wäldern des heutigen Mariascheins. Eine Marienfigur begleitete die Schwestern. Diese Figur versteckten sie in einer holen Linde. Genau die Marienfigur soll einer Frau in Not zur Hilfe geeilt sein. Aus diesem Grund wurde an der Stelle der holen Linde,  zunächst eine Holzkapelle, die 1443 durch einen Steinbau ersetzt wurde, zur Ehren des Gnadenbildes Mutter der Sieben Schmerzen, errichtet.

Bereits im Anfang des 17. Jahrhundert gab es Wallfahrten an diesen Ort, Mitte diesen Jahrhunderts wurde dann die gotische Kirche errichtet. In den Jahren 1701-1708 wurde die Kirche durch die Baumeister Giulio und Octavio Broggio barockisiert und umgestaltet. Das Gnadenbild findet man heute, in dem von einem Säulenbaldachin nach Vorbild des Petersdoms umgebenen, Hochaltar. Über dem Hauptportal der Basilika befindet sich eine steinerne vergrößerte Darstellung des Gnadenbildes.

 

Neben dem Gnadenbild gibt es zahlreiche weitere Darstellungen in der Basilika. Es gibt insgesamt 6 Seitenaltäre zu Ehren der Heiligen Anna, des Heiligen Josef, des Heiligen Johannes Nepomuk, des Heiligen Ignatius von Loyola, des Heiligen Frans Xaver und der Heiligen Barbara. Die Altäre schmücken Bilder der jeweiligen Heiligen und Bilder anderer Heiligen die aus der Hand von Ignaz Raab und Johann Georg Heinsch stammen. Besonders sehenswert ist auch die reichgeschmückte Kanzel, die wie der Hochaltar aus der Hand des Tirolers Franz Dollinger stammt.

 

Die Basilika ist umgeben von einem ovalen Ambitus oder auch Kreuzgang aus dem 17 Jahrhundert, der mit 7 Kapellen die Schmerzens Symbolik aufgreift. Jede Kapelle steht hierbei für einen erlebten schmerz der Gottesmutter. Die Reichstädter Kapelle steht für die Weissagung des Heiligen Simeons, die Teplitzer Kapelle für die Flucht nach Ägypten, den Verlust des 12 jährigen Jesus im Tempel bildet die Leitmeritzer Kapelle ab, die Bleylebensche Kapelle für die Begegnung Jesu mit seiner Mutter Maria auf dem Kreuzweg, Maria unter dem Kreuz Jesu wird in Kulmer Kapelle thematisiert, in der Ossegger Kapelle die Kreuzabnahme und die Grablegung Jesu in der Duxer Kapelle. Zwischen den Kapellen fügen sich Fresken und Beichtstühle ein. Die Fresken zeigen die Sage des Wallfahrtortes und Votivbilder der Wunder von Mariaschein. Zwischen der Kirche und dem Kreuzgang befindet sich eine Kapelle mit Wasserquelle, dem Wasser werden heilende Wirkungen nach gesagt. Im Jahre 1925 zum 500. Jahrestag der Kirche wurde ihr der Ehrentitel Basilika minor von Papst Pius XI verliehen.